Der 50-Millionen-Dollar-Krypto-OTC-Betrug: Eine Warnung

Der Aufbau: Vertrauen auf Sand gebaut

Im November 2024 tauchten Gerüchte über „exklusive“ OTC-Deals in privaten Telegram-Gruppen auf. Angebote von Token wie SUI, NEAR und Aptos mit 50% Rabatt und 4-5 monatiger Sperrfrist schienen zu gut, um sie zu ignorieren. Als Blockchain-Analyst habe ich solche Muster schon oft gesehen – doch das Ausmaß überraschte selbst mich.

Phase 1: Der Köder (Nov. 2024 - Jan. 2025)

Die ersten Transaktionen verliefen reibungslos. Frühe Investoren erhielten ihre verbilligten GRT-, APT- und SEI-Token wie vereinbart. Dieser „Legitimitätsbeweis“ reichte aus, um eine klassische FOMO-Spirale auszulösen. Bis Januar bearbeiteten Gruppen wie Aza Ventures täglich Millionen-Deals.

Die Falle schnappt zu

Phase 2: Expansion (Feb. - Juni 2025)

Der Betrug weitete sich auf über 30 Token aus, darunter Axelar und Celestia. Meine Python-Skripte zeigten bereits im März ungewöhnliche Wallet-Muster an, doch rationale Stimmen wurden von der Euphorie übertönt. Als SUI-Team öffentlich dementierte, OTC-Verkäufe autorisiert zu haben? Stille.

Der Zusammenbruch

Am 1. Juni war kein Zurück mehr möglich. Der Fluid-Token-Deal verzögerte sich, gefolgt von vagen Ausreden über „KYC-Verzögerungen“. Am 19. Juni enthüllte Aza Ventures den Skandal – sie waren von ihrem eigenen Lieferanten („Quelle 1“) in einem klassischen Ponzi-System betrogen worden.

Wichtige Erkenntnisse:

1. OTC = Höheres Risiko: Unregulierte Märkte ziehen Betrüger an.
2. Soziale Beweise ≠ Due Diligence: Selbst VC-Unterstützung bedeutet wenig.
3. Wenn Teams warnen, HÖRT ZU: SUI und MultiversX versuchten Alarm zu schlagen.

Während ich dies schreibe, versuchen Opfer verzweifelt, Gelder zurückzuholen. Eine Mahnung: Riecht ein Deal nach „Nigerianischem Prinzen“-Email, ist er es wahrscheinlich auch.